Chemische und physikalische Eigenschaften von Erdgas
Erdgas ist ein natürliches, farb- und geruchloses Gasgemisch, welches zu bis zu 90% aus Methan besteht. Methan (CH4) ist der Stoff, der dem Erdgas seine Eigenschaften gibt und den Gebrauch als Kraftstoff überhaupt möglich macht - deswegen wird Erdgas auch anhand seines Methananteils kategorisiert. Gase der E-Gruppe (früher: H für 'high') haben einen höheren Methananteil als Gase der L-Gruppe (L für 'low').
Aber auch andere Kohlenwasserstoffe wie Ethan und Propan können im Erdgas vorkommen. Kohlenwasserstoffe unterscheiden sich im Aufbau nur geringfügig, bestehen aber aus verschieden langen Molekülketten. Erdgase mit vielen anderen Kohlenwasserstoffen werden auch 'nasse Gase' genannt. Zu lange Kohlenwasserstoffe kondensieren, können als Petroleum Gas verkauft oder zu Benzin weiter verarbeitet werden. Außerdem können im Erdgas auch Nitrogen, verschiedene Edelgase und einige weitere Stoffe vorkommen - manche Vorkommen enthalten auch Schwefelwasserstoffe. Diese geben dem Erdgas einen unangenehmen Geruch, weswegen ab einem bestimmten Schwefelwasserstoffanteil auch von Sauergas gesprochen wird - Gas mit einem geringen Anteil wird als 'Süßgas' oder 'Leangas' bezeichnet.
Erdgas zündet erst bei 600°C und ist leichter als Luft, steigt also in die Atmosphäre auf und trägt so teilweise zum Treibhauseffekt bei. Da es geruchlos ist, wird in der Regel ein Duftstoff (meist Thioether oder Thiole) beigemischt, damit eventuell austretendes Erdgas erkannt werden kann. Die genauen Bestandteile können von Vorkommen zu Vorkommen stark variieren, da Erdgas ein Naturprodukt ist.