Erdgas - Gewinnung und Verarbeitung
Probebohrungen bereiten die eventuelle Gewinnung von Erdgas vor. Beim Bohren werden unterirdische Rohe zur Stabilisierung der Bohrung verlegt, ein Bohrturm ermöglicht das kontinuierliche Verlängern des Bohrers - es werden einfach neue Rohre an das bestehende heran gebaut. Diese sind ca. 9 m lang (30 amerikanische Fuß) und benötigen nur rund 3 Minuten Montagezeit. Der Bohrer selbst besteht heutzutage meist aus 3 kleineren Bohrern, welche in einem bestimmten Winkel zueinander angeordnet sind. Um den Bohrkopf auszutauschen, muss der gesamte Bohrer wieder demontiert werden. Hierbei können aber, je nach Größe des Bohrturms, immer 2-3 einzelne Bohrstangen zusammen bleiben. Trotzdem ist dies ein enormer Aufwand, weswegen der Bohrkopf möglichst schonend verwendet wird. Essentiell dafür ist ein kontinuierlicher Zufluss von Kühlflüssigkeit und der Abtransport von dem zerkleinerten Gestein. Dieses wird durch ein Wasser- und Barytmehl-Gemisch an die Erdoberfläche gespült. Die Spülflüssigkeit wird gefiltert und kann danach wieder verwendet werden.
War die Probebohrung erfolgreich, kann der Bohrturm abgebaut werden und ein sog. Steigrohr wird in das Bohrloch eingeführt. Am Ende des Steigrohrs befinden sich Sprengsätze - diese werden in großer Tiefe gezündet, um die Zementierung um die Erdgaslagerstätte zu durchlöchern. Sind diese Sprengsätze gezündet, entweicht das Erdgas durch das Steigrohr.
Das selbe Prinzip wird auch auf Bohrinseln (bzw. Offshore-Bohranlagen) verwendet - nur meist mit der Horizontalbohrtechnik. Bohrinseln sind riesige Anlagen, die Insel selbst stellt nur die Spitze des Eisbergs dar. Sie sitzt auf bis zu 200m langen Betonrohren, mit welchen bis zu 60 Bohrungen gleichzeitig durchgeführt werden können.
Das so gewonnene Erdgas ist noch nicht rein genug für den Gebrauch als Kraftstoff und kann durch bestimmte mögliche Reaktionen sogar an Wert verlieren. So muss dem Erdgas z.B. Wasser entzogen werden - ansonsten würden Methanhydrate entstehen, welche als feste und sehr harte Verunreinigungen die Rohre beschädigen können. Den Vorgang, bei dem dem Erdgas das Wasser entzogen wird, nennt man Trocknung.
Zur Trocknung wird das Erdgas entweder über Glykol (einen sog. Absorber) oder über ein Molekularsieb (ein Adsorber) geleitet - die Wasser-Moleküle im Gas reagieren eher mit diesen beiden Dingen und das Erdgas wird so vom Wasser befreit. Dabei muss ständig stark gekühlt werden - wird Glykol zu heiß, trennt es sich wieder von den Wasserstoffen. Sowohl Glykol als auch Molekularsiebe können so wieder vom Wasser befreit und dann wieder verwendet werden.